Zen-Kreis Paderborn
Zazen
Zazen ist Meditation in Stille. Die optimale Zazen Haltung ist der volle Lotus Sitz.
Man sitzt auf einem Kissen, das Becken leicht nach vorn geneigt, die Knie berühren
die Sitzmatte. Es ist wichtig ein Kissen der richtigen Höhe zu benutzen. Mit einem
zu flache Kissen berühren die Knie nicht richtig die Sitzmatte. Das Kinn ist beim
Zazen leicht angezogen, der Rücken ist gerade und bildet mit dem Kopf eine Linie.
Die Hände sind zum kosmischen Mudra geformt vor dem Hara (knapp unterhalb
des Bauchnabels). Die Hände liegen nicht auf den Beinen auf. Die Ellenbogen sind
leicht nach außen gerichtet. Man atmet in den Bauch.
Hier gibt es ein kleines Video dazu.
Statt dem vollen Lotus-Sitz ist auch der halbe Lotus Sitz (nur ein Fuß liegt auf
einem Oberschenkel), burmesische Haltung (die Füße liegen vor den Knien, nicht
auf den Oberschenkeln), Sitzbank oder Stuhl möglich. Auf dem Stuhl ist ebenso die
aufrechte Haltung ohne Anlehnen wichtig. Die Sitzposition soll einen möglichst
stabilen, ganz aufrechten Sitz auf drei Punkten sicherstellen. Die Augen bleiben
immer leicht geöffnet. Den Blick richtet man etwa einen Meter vor sich auf den
Boden. Man sollte sich stets um Wachheit bemühen und nicht ins Dösen verfallen.
Jegliche Bewegung stört das Zazen (und auch die anderen Übenden).
Innerlich bemüht man sich, während des Zazen keine Gedankenketten zu bilden.
Taucht ein Gedanke auf, so ist dies völlig in Ordnung. Man sollte sich für einen
Moment (aber nicht länger) bewusst machen, was man gedacht hat. Zazen ist nicht
die Verdrängung von Gedanken. Jedoch wird dieser Gedanke nicht verfolgt und zu
einer Gedankenkette weiter gesponnen, sondern losgelassen. Es ist am Anfang
hilfreich zur Aufrechterhaltung der Konzentration die Atemzüge beim Ausatmen zu
zählen, von 1 bis 10. Danach beginnt man wieder bei 1. Unterbrechen
zwischendurch Gedanken die Zahlenkette, beginnt man wieder bei 1. Man
beobachtet so sein Ein- und Ausatmen, verfolgt die Atemzüge. Man richtet seine
Konzentration auf das Hara, das ist der Ort, den die Hände umschließen.
Eine schöne Kurzanleitung mit Abbildungen der Sitzhaltungen findet man auch bei
unseren Dharma-Freunden vom Zen-Kreis Bremen.