Zen-Kreis Paderborn
Einsteiger-Infos (Teil 2)
Falls du noch gar keine Erfahrung hast, solltest du dir über folgende Dinge im
Klaren sein, um nicht mit einer falschen Erwartungshaltung zu kommen:
Gerade am Anfang ist die Zen-Übung etwas unbequem; man hat manchmal mit
inneren Widerständen zu kämpfen. Oftmals haben die Übenden Probleme, eine
gute Sitzhaltung zu finden, vielleicht tun Knie oder Rücken etwas weh. Eine gute
Sitzposition zu finden ist die erste Zen-Übung, wir helfen dir dabei. Natürlich muss
man nicht im Lotus-Sitz sitzen. Es ist auch möglich, einen Stuhl zu benutzen. Wir
sitzen ca. 3 Mal 20 Minuten in vollkommener Stille und Bewegungslosigkeit.
Probiere das einmal aus, bevor du dich anmeldest.
Die Zen-Übung hat einen sehr formellen Ablauf und ist von Achtsamkeitsübungen
geprägt. Es gibt vorgeschriebene Sitzhaltungen und Abläufe. Die verschiedenen
Abläufe muss natürlich noch niemand können, aber man sollte bereit sein, diese zu
erlernen. Zen ist kein Wellness.
Wir rezitieren buddhistische Sutren in japanischer Sprache unter Begleitung von
Klanginstrumenten. In der Einführungsgruppe dauert das ein paar Minuten, später
in unserer Stammgrupe ca. 20 Minuten. Die Rezitation wirkt auf neue Leute
meistens etwas befremdlich. Ein Klangbeispiel kann man unter "Material" finden.
Alle rezitieren mit so gut sie können.
Wir diskutieren nicht den Dharma (= Buddhas Lehre) während der Übung, wir
praktizieren ihn. Zen ist reine Praxis und kein Literaturstudium. Ferner führen wir
keine philosophischen Diskussionen während der Übung. Im Anschluss an die
Übung gibt es jedoch immer Gelegenheit, inhaltliche Fragen zu stellen. Während
des Einführungskurses können auch zwischendurch Fragen gestellt werden.
Zen ist keine Esoterik. Zen bezieht sich stets auf das Hier und Jetzt und ist eine
Übung bei der es auf das eigene Engagement ankommt. Im Zen betritt man nicht
irgendwelche imaginären "Sphären" oder "energetischen Felder", noch geht es um
"Visionen" oder "Erscheinungen". Wenn du auf der Suche nach Esoterik bist, bist du
im Zen falsch.
Fortsetzung (Teil 3 von 4)